Garmin Forerunner 920xt (laufende Testphase/letztes Update 02.08.2015)

Intro

Ca 5 Jahren lang nutzte ich die Garmin Forerunner Modelle 310xt und 910xt zum Training und bei Wettkämpfen. Die Modellzyklen werden immer kürzer, die Funktionsvielfalt immer größer. Mit den genannten Modellen war ich im Großen und Ganzen schon recht zufrieden. Jetzt wollte ich wissen, ob der 920xt in Sachen Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit noch verbessert werden konnte. In diesem Beitrag werde ich sukzessive meine Erfahrungen mit diesem Modell dokumentieren.

 


 

Testmodell

Garmin Forerunner 920xt mit Herzfrequenzsensor HRM-Run (März 2015)

Herstellerseite: http://www.garmin.com/de-DE

 

Testablauf

Testdauer: seit März 2015 bis heute

Einsatz: Schwimmtraining, Lauftraining, Radtraining

 

 

Pro: Automatische Übertragung der Trainingsdaten via Bluetooth oder WLAN

Nachdem ich einmal die App „Garmin Connect“ auf meinem Smartphone, ich verwende momentan ein iPhone 5, installiert und die Uhr via Bluetooth damit gekoppelt habe muss ich mich um nichts mehr kümmern, wenn die Daten an das Browser Dashboard „Garmin Connect“ gesendet werden sollen damit ich sie später auswerten kann. Sobald die Uhr in der Nähe meines Smartphones ist, werden die Daten automatisch übertragen.

Noch einfacher geht die Datenübertragung, wenn man die Uhr mit einem WLAN Router verbindet. Manchmal dauert es allerdings ein wenig, bis die Uhr den Router erkennt, sobald sie sich in Reichweite befindet.

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen 310xt und 910xt benötige ich nun keinen PC und USB-Stick mehr, um die Daten von der Uhr zu übertragen. Früher kam es das eine oder andere mal vor, dass die Übertragung nicht funktionierte. Bisher klappt das stets völlig reibungslos und ohne Komplikationen. Für mich ist das eine sinnvolle Verbesserung.

 

Pro: Schnelle Satelliten Identifizerung

Die Identifizierung der Satelliten wurde scheinbar deutlich verbessert. Bei der 910xt dauerte es manchmal, abhängig von der Wetterlage, über 1 Minute bis die Ortung abgeschlossen war. Das neue Modell benötigte z.B. in Mallorca keine 30 Sekunden, um diesen Vorgang abzuschliessen. Ich bin gespannt ob sich diese positive Erfahrung in den kommenden Monaten ortunabhängig weiter bestätigt.

 

Pro: Indoor und Outdoor Training – noch mehr verfügbare Profile

Bei der 910xt konnte ich bereits zwischen einem Schwimmprofil, Radprofil, Laufprofil oder „Sonstigem Sport“ Profil auswählen und mit dedizierten Daten (z.B. definierten Pulszonen je Profil) versehen. Allerdings musste ich für Indoor Einheiten immer manuell das GPS ausschalten.

Die 920xt bietet nun bereits im Standard je Sportart ein Profil für Indoortraining (deaktiviertes GPS) und Outdoortraining (aktiviertes GPS) an. Das finde ich gerade im Winter eine kleine aber nützlich Verbesserung.

 

Pro: Brustgurt HRM Run

Was ich zunächst als Spielerei abgetan habe ist mittlerweile für mich eines der interessantesten Features. Der spezielle Laufbrustgurt misst die Laufökonomie (u.a. Vertikale Höhenbewegung, Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit) und ist so auch in der Lage bei Indoor-Laufeinheiten die Distanz, Rundengeschwindigkeit etc. zu ermitteln. Das ging in der Vergangenheit nur mithilfe eines speziellen Fuss-Pods, dessen Anschaffung ich mir immer erspart hatte. Die Features Rund um den Brustgurt werde ich in der nächsten Zeit noch genauer inspizieren und hier darstellen.

 

Con: Fehlender Stromstecker

Der Trend mobile Geräte nur noch mit USB Stecker auszuliefern, greift auch Garmin auf. Gehörte bei der 910xt noch ein Stromstecker mit zum Lieferumfang, ändert sich das bei der 920xt. Ich lade die Uhr immer vollständig an der Steckdose und daher nie am Notebook auf. Jetzt muss ich mir mit dem Stecker meines iPhones aushelfen. Unschön.

 

Con: Auswertung nur via Internet möglich

Technologisch hat sich Garmin vor einiger Zeit entschieden das Programm Training Center, das bis dato eine Auswertung auf dem PC ermöglichte, durch eine reine Onlinelösung zu ersetzen. Das führt dazu, dass ich nun an Orten ohne bzw. sehr langsamen Internetzugang die Daten nicht sichern und auch nicht auswerten kann.

 

Con: GPS beim Open Water Schwimmen nicht 100% zuverlässig

Ich habe die Uhr im Freiwasser-Profil so eingestellt, dass nach 100m zurückgelegter Strecke der Vibrationsalarm mir dies anzeigen soll. Dabei ist mir aufgefallen, dass die GPS-Distanzmessung nicht konstant zuverlässig funktioniert. Bei Sprints z.B. über 100m-200m im See kam es einige Male vor, dass die Uhr auffallend früh (d.h. bereits nach wenigen Sekunden) die 100m gemessen hat. In den Rennen dagegen (OD / MD) wurde die Gesamtdistanz dann stets schlüssig gemessen.

 

 

Con: Unzuverlässige Zeitmessung bei Schwimmintervallen mit sehr kurzen Pausen

Ein Phänomen dass ich mir noch nicht so richtig erklären kann tritt auf, wenn ich Schwimmintervalle mit sehr kurzen Pausen stoppen möchte. Hierzu nutze ich die Erholungsanzeige. Wiederholt ist mir aufgefallen, dass nach ein paar Runden die Uhr plötzlich in einen anderen Anzeigenmodus umschaltet. Gleichzeitig werden ab diesem Zeitpunkt keine weiteren Zwischenzeiten mehr mitgestoppt und die Distanz wird nicht weiter gemessen. Der Gesamtzeit-Timer läuft dagegen aber weiter.
Wenn ich im Gegensatz dazu Intervalle mit größeren Pausen schwimme, z.B. 30Sek, funktioniert das ganze tadellos.

 

Con: Brustgurt nach nur 5 Monaten defekt

Ende Juli ist mir während einer Einheit aufgefallen, dass sich die Elektroden- und Kontaktstreifen an dem Brustgurt an zwei Stellen ablöst. Eine korrekte Pulsmessung ist nicht mehr möglich. Bei allen Vorgängermodellen hielten die Brustgurte wesentlich länger und diese Art von Defekt ist bei mir vorher nie aufgetreten. Den Gurt habe ich bei Garmin reklamiert. Das Einsendeporto muss ich trotz gemeldetem Garantiefall selbst übernehmen. Beides ist ärgerlich! Innerhalb von 3 Tagen bekomme ich einen neuen Gurt zugesendet. Das Garantiefall-Handing ist bis auf das anfallende Porto vorbildlich.

 

<Weitere Eindrücke folgen demnächst …>