9. Deggendorfer Triathlon – mit Vollgas Richtung Kraichgau

Eine Woche nach Sardinien ging es am Pfingstsonntag zur Olympischen Distanz nach Deggendorf zwecks letzter Formüberprüfung vor dem ersten Saisonhighlight im Kraichgau. Der nächtliche Dauerregen versprach wieder ungemütliche Bedingungen.

Wecker um 6Uhr, Regenschauer draußen und auf dem Thermometer 10 Grad. Da kommt einem das warme Bett doch gleich noch mal viel wärmer und gemütlicher vor. Ich gebe es zu, meine Vorfreude der letzten Tage auf diesen Wettkampf versetzte das doch einen ganz schönen Dämpfer. Schon der Gedanke bei dem Wetter erst ins Wasser und dann aufs Rad zu müssen, lies mich schlagartig frösteln. Eine Lektion in positivem Denken galt es also wieder zu absolvieren.

Obwohl es auf der Hinfahrt und beim Rad Check-In noch regnete, hatten die ca 90 Teilnehmer der Olympischen Distanz dann doch Glück. Rechtzeitig vor dem Startschuss um 9Uhr hörte der Regen endlich auf.

Erstmals probierte ich die Kombination aus dem bewährten Skinfit Triathlon Set und einem halblangen Craft Unterhemd aus, um mich gegen die Kälte auf dem Rad zu schützen. Zusätzlich verzichtete ich erstmals im Wettkampf auf den Pulsgurt, da ich mich mal ganz auf mein Körpergefühl verlassen wollte. Das ist eins der Dinge, die ich künftig verstärkt trainieren möchte. Das Gefühl für Belastung und Geschwindigkeit zu schulen.

Beim Einschwimmen realisierte ich, das es im Wasser mit 16 Grad angenehmer temperiert war als draußen. Und dann ging es endlich los.

Nach einem kurzen gekeule fand ich schnell meinen Rhythmus. Obwohl es sich ganz ordentlich anfühlte bin ich mit der Zeit von 27:18min in der Nachbetrachtung nicht zufrieden. Viel zu lasch.

Auf dem Rad wollte ich richtig zur Attacke blasen, aber schnell merkte ich und sah es an den Wattwerten dass die Beine nicht so viel Power auf’s Pedal brachten, wie gehofft. Dafür funktionierte das mit dem Unterhemd richtig gut, da ich nicht zu frieren begann. Nachdem ich auf den ersten Kilometern ein paar Athleten überholen konnte, befand ich mich bis zum Rest des flachen Radkurses im Dunstkreis zweier Athleten, von denen ich mich nicht absetzen konnte. Nach 59:35min wechselte ich aus der Wechselzone auf die Laufstrecke. Meine Füsse fühlten sich anfangs eigenartig taub an. War wohl doch kalt auf dem Rad.

Auf den ersten Kilometern im 3:49er Schnitt lief ich mit einem der oben erwähnte Athleten auf Schlagnähe, aber dann musste ich in den matschigen Waldpassagen mit entgegenkommenden Läufern abreissen lassen. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich auf Position 11 lag. Leider konnte ich auf den restlichen Kilometer den Abstand zu diesem in Sichtweite vor mir laufenden Athleten nicht mehr verkürzen. Von hinten war niemand in Sicht. Als ich nach 38:43min und einer Gesamtzeit von 2:05:37h die Ziellinie erreichte, hatte ich stolze 16 Sekunden Rückstand auf Platz 10.

Das ich mit dieser Leistung meine Altersklasse gewinnen konnte, hat mich dann doch ein wenig überrascht.

Fazit: Schwimmen unbefriedigend, Radzeit im Vergleich zu den Top10-Leuten für meine bescheidenen Verhältnisse super (39,21km/h), Laufleistung gut (3:57min/km). Ein Kübel Selbstvertrauen. Kraichgau kann kommen.

 

Bilder: Alfred Kellermann